Nicht ohne meinen Weihnachtsbaum
Gestern morgen feierte das Weihnachtsstück „Engel mit Blumentopf“ im Kulturraum „die flora“ Premiere. Das performative Theaterstück richtet sich an Kinder zwischen 4 und 10 Jahren mit Texten von Maika Viehstädt und Alma Gildenast, Regie führte Thorsten Brunow.
Pünktlich um 9.30 Uhr begrüßte Alma Gildenast auf der Bühne die erste Schulklasse, die sie in der Rolle des Engels Nono mit auf die Reise in ihre Weihnachtsvorbereitungen nahm. Gerade als der Engel sich vorgestellt hatte und in seinem knallig pinkem Gewand und neongrünen Strumpfhosen herumwirbelte, unterbrach ein wichtiger Anruf das Geschehen. Nono bekam eine neue Aufgabe: Weihnachten soll nachhaltig werden!
Nachhaltig, was ist das denn?
In einer riesigen Holzwippe stehend, veranschaulichte Nono das Gleichgewicht zwischen der Nutzung und dem Verbrauch von Ressourcen und der Notwendigkeit diese sowohl zu schonen als auch dafür zu sorgen, dass sie nachwachsen. Wird dieses Gleichgewicht gehalten, landet man wo? „In der Mitte“, wie das junge Publikum einhellig wiedergab.
Danach schlug die große Stunde der kleinen Geschwister! Wer die Klamotten seiner großen Brüder und Schwestern auftragen muss, war genau wie der Engel in „Slow Fashion“ gekleidet und unterstützte damit unmittelbar das so wichtige Gleichgewicht.
Mit vielen anschaulichen Abstechern in andere Länder mit anderen Sprachen ging die Reise weiter. Der Besuch bei Oma Elli offenbarte, dass die alte Dame zwar nicht wusste, was das Wort Nachhaltigkeit bedeutete, diese Lebensweise aber seit Jahren schon verinnerlicht hatte. Die komisch im Glas schwimmenden Oliven entpuppten sich als eingekochte Stachelbeeren und gaben das Geheimnis preis, wie auch im Winter Erdbeeren auf die Torte kommen können, ohne sie aus weit entfernten Ländern einfliegen zu lassen und damit Abgase zu sparen, die sonst die Luft verpesten. Väterchen Frost empfahl als Alternative zum Geschenkpapier farbenfrohe Stoffe, die das Erlebnis des Geschenkeauspackens nicht schmälerten und sogar wiederverwendet werden können. Ebenso gab es Tipps dazu, wie ein Schal die Welt retten kann und wie man selbst zu einer kleinen Mini-Heizung wird.
Mit viel Gefühl
Aber was fehlte noch zum perfekten Weihnachtsfeeling? Die zahlreichen Vorschläge aus dem Publikum umkreisten zunächst die richtige Antwort: Ein Fußball! Der Nikolaus – der Weihnachtsmann… Kuchen? Natürlich ein Weihnachtsbaum! Wie schafft man das denn in nachhaltig? Einen Baum zu fällen, kann ja nicht die Lösung sein! Nach Weihnachten liegt er doch wieder weggeschmissen auf der Straße.
Eine tolle Idee präsentierte Nonos Freundin Fatia, das Rotkehlchen, dem der Engel an seiner letzten Station begegnete. Wer jetzt neugierig geworden ist und auch noch das Geheimnis erfahren möchte, was Weihnachten mit Gurken zu tun hat, der sollte sich unbedingt mal mit dem Engel Nono zusammensetzen.
Weitere Vorstellungen für bereits angemeldete Gruppen finden in den nächsten Tagen im stadt.bau.raum, im Spunk und in verschiedenen Kitas statt. Wer an weiteren Auftritten der Gruppe interessiert ist, kann auch im nächsten Jahr das Theaterstück buchen. Die nachweihnachtliche Variante wird „Engel Nono, Hase und Batschilulu“ heißen und wartet nur darauf gebucht zu werden. Besonders bemerkenswert fand ich übrigens, wie durch den Wechsel zwischen Erzählung, Gesang und Interaktion kaum Unruhe aufkam und die Kinder aufmerksam zuhörten und eingebunden wurden.
Mehr Infos findet ihr unter https://www.artundconsulting.org/, Anfragen per E-Mail an: info@artundconsulting.org.