Manifesta 16 Ruhr mit Zentrale in Ückendorf
Große Kunst zieht ins Ruhrgebiet – und Gelsenkirchen spielt dabei eine wichtige Rolle!
Vom 21. Juni bis 4. Oktober 2026 findet die Manifesta 16 Ruhr, die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, Architektur und Gesellschaft, im ganzen Revier statt.
Ihr Hauptquartier hat das internationale Manifesta-Team in Gelsenkirchen-Ückendorf eingerichtet: Im ehemaligen Pfarrhaus der St.-Josef-Kirche an der Virchowstraße laufen künftig alle Fäden der Biennale zusammen.

Vier Kirchen werden zu Orten der Kunst und Begegnung
In Gelsenkirchen sollen vier leerstehende Kirchen zu neuen, lebendigen Zentren für Kunst, Kultur und Gemeinschaft werden – jede mit einer ganz eigenen Geschichte:
- Thomaskirche (Erle) – gebaut 1965, wird aktuell noch genutzt, aber Ende 2025 freigegeben.
- St. Bonifatius (Erle) – 1963 erbaut, seit 2007 geschlossen, war schon früher Teil von „Urbane Künste Ruhr“.
- St. Anna (Schalke-Nord) – nach dem Krieg neu aufgebaut, heute ein inklusiver Begegnungsort des Sozialwerks St. Georg.
- St. Josef (Ückendorf) – 1890er-Jahre erbaut, 2023 geschlossen – und nun Sitz der Manifesta-Zentrale.
Neben Gelsenkirchen werden auch Essen, Bochum und Duisburg mit insgesamt acht weiteren Kirchen Teil der Biennale.
Neue Ideen für alte Kirchen
Das Manifesta-Team hat im Vorfeld über 200 Kirchengebäude im Ruhrgebiet besucht – und daraus zwölf Orte ausgewählt, an denen Kunst auf Gemeinschaft trifft.
Manifesta-Gründerin Hedwig Fijen erklärte bei der Vorstellung des Kurator*innen-Teams in der St.-Josef-Kirche:
„Wir wollen herausfinden, wie alte Kirchenräume als Orte des Miteinanders neu gedacht werden können. Wie können sie in Zukunft als flexible, kreative und soziale Treffpunkte dienen?“
Sie betonte, dass gerade die Thomaskirche, St. Bonifatius und St. Anna „zu den schönsten Beispielen für Nachkriegsarchitektur“ gehören.
„Eine große Chance für Gelsenkirchen“
Auch Anne Heselhaus, Stadträtin und Dezernentin für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration, freut sich über die Entscheidung:
„Dass die Manifesta ihr Headquarter hier einrichtet, zeigt, wie stark und vielfältig die Kulturlandschaft Gelsenkirchens wahrgenommen wird. Vier Kirchen – im Norden wie im Süden – werden zu neuen Orten der Begegnung. Das ist Wertschätzung und gleichzeitig eine riesige Chance für unsere Stadt.“
Die Biennale könne zeigen, wie ehemalige Gotteshäuser künftig als offene, inklusive und kulturelle Räume für alle Generationen genutzt werden können.
Internationale Teams, kreative Ideen
Das Künstlerische Team besteht aus international renommierten Kurator*innen und Kreativen:
- Josep Bohigas (Urban Creative Mediator)
- Gürsoy Doğtaş (Creative Mediator für öffentliche Programme)
- Drei Tandem-Teams:
- Anda Rottenberg & Krzystof Kosciuczuk (Bochum)
- René Block & Leonie Herweg (Essen)
- Henry Meyric Hughes & Michael Kurtz (Gelsenkirchen & Duisburg)
Von Basketballfeldern über Nachbarschafts-Cafés bis hin zu Yoga-Treffpunkten – die Möglichkeiten, wie Kirchen kreativ umgenutzt werden können, sind vielfältig. Auch das Musiktheater im Revier soll eingebunden werden.
Open Call bereits beendet
Bis zum 30. September konnten sich lokale Initiativen, Kollektive, Institutionen und Einzelpersonen beim „Manifesta-16-Plus“-Programm bewerben. Gesucht wurden interdisziplinäre, soziale und kulturelle Projekte, die neue Perspektiven eröffnen. Hier beginnen jetzt die Auswahlverfahren.
💰 11 Projekte werden mit jeweils bis zu 15.000 Euro gefördert.
Mehr Infos gibt es unter 👉 www.manifesta16.org/de